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1. Deutsche Geschichte - S. 172

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
172 Das Zeitalter des Emporkommens Preuens 1648 1786. atnat einer russisch-sterreichischen Heeresabteilung, durch einen pltzlichen Vorsto bis nach Berlin und Potsdam vorzudringen und beide Städte zu besetzen und zu brandschatzen. Sowie aber die Nachricht kam, der König nahe in Eilmrschen heran, zogen die Feinde eilig ab. Friedrich wandte Torgau.sich daraus nach Torgau, um Daun anzugreisen, der auf Anhhen in der Nhe der Stadt eine feste Stellung eingenommen hatte; er war fest ent-schlssen, wie er damals schrieb, alles, auch das Verzweiseltste zu wagen,, um entweder den Sieg oder ein ruhmvolles Ende zu finden". Die strmen-den Preußen erlitten schwere Verluste. Friedrich selbst wurde von einer Karttschenkugel getroffen; zwar rettete ihm der Pelz das Leben, aber er sank bewutlos vom Pferde und mute das Schlachtfeld verlassen. Der Sieg wurde durch Z i e t e n entschieden; Daun, der bereits Siegesboten an die Kaiserin gesandt hatte, mute seine Stellung rumen und sich nach Dresden zurckziehen. 1761. Das Jahr 1761 war Friedrichs schwerstes Kriegsjahr. Seine Streit-krfte waren sehr zusammengeschmolzen; er konnte seinen Gegnern nicht im Bunzelwitz.fe^de entgegentreten, sondern bezog ein festes Lager bei Bunzelwitz in der Gegend von Schweidnitz, wo er mehrere Wochen blieb. Die Lage wurde fr ihn dadurch noch schlimmer, da sich England von ihm zurckzog. Nach Georgs Ii. Tode hatte im Jahre 1760 Georg Iii. den Thron bestiegen; Sturz Pitts. nchsten Jahre war Pitt, der die Gunst des neuen Knigs nicht genot gestrzt worden, und der neue Minister erneuerte den Subsidienvertrag mit Preußen nicht. So versiegte eine wichtige Geldquelle Friedrichs. Mitten in dieser Not trat ein Ereignis ein, das die allgemeine Lage vllig umwandelte. In den ersten Tagen des Jahres 1762 starb die Kaiserin Elisabeth, und den russischen Thron bestieg ihr Neffe, Herzog Peter von und Ka?ha- Holstein, als P e t e r Iii. Dieser war ein Bewunderer des groen Preuen-rina n. Nnigs. Er schlo sofort mit Preußen Frieden und daraus sogar ein Bnd-nis; eine russische Heeresabteilung stie zu dem preuischen Heere. Auch Schweden trat von dem Bndnis gegen Friedrich zurck und schlo Frieden. Zwar wurde nach halbjhriger Regierung Peter Iii. von seiner Gemahlin Katharina gestrzt und auf dem Landgute, wohin man ihn gebracht hatte, von einigen Teilnehmern an der Verschwrung ermordet. Aber wenn auch Katharina von dem Bndnis mit Friedrich zurcktrat, so erneuerte sich doch die Feindseligkeiten nicht. Hubertus-* Im Februar 1763 kam auch mit Osterreich und Frankreich der Friede 1763 Austande. Er wurde aus dem schsischen Jagdschlo Hubertus brg ab-geschlossen und bestimmte, da der Besitzstand vor dem Kriege wiederhergestellt werden sollte. ^

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 347

1888 - Berlin : Hertz
Eindruck der franz. Revol.; Zusammenkunft in Pillnitz; Kriegserklärung avt Frankreich. 347 Verlauf der großen französischen Katastrophe zu schildern, wir haben es nur mit dem Eindrucke zu thun, welchen die dortigen Begebenheiten auf Preußen machten, und mit den Verwickelungen, welche daraus für unsern Staat entstanden. Die Aufregung der Gemüther bei der Kunde von den ersten großartigen Ereignissen in Frankreich war auch in ganz Deutschland und in Preußen sehr bedeutend: überall waren ja die französischen Schriftsteller gekannt und beliebt, deren Lehren die Revolution vorbereitet hatten, überall hatten die Ansichten von politischer Freiheit und religiöser Aufklärung, von welchen man bei der großen Bewegung zuerst ausging, mehr oder weniger Boden gewonnen, und besonders der Mittelstand in Deutschland begrüßte die französische Revolution als ein erfreuliches Ereigniß, weil er von derselben Abstellung der alten Vorrechte des Adels und eine größere Betheiligung am Staatsleben erwartete. Die Begeisterung für die französischen Neuerer erkaltete jedoch immer mehr, als dieselben den Strom der Leidenschaften nicht mehr zu zügeln vermochten und das so stolz begonnene Werk in ein gottloses Treiben der Zerstörung und in blutige Frevel ausartete. Für die deutschen Fürsten waren die Begebenheiten jenseits des Rheins bereits ein Gegenstand ernster Bedenken und Sorgen geworden, besonders seitdem der unglückliche Fluchtversuch des Königs Ludwig Xvi. (1791) seine Lage noch verschlimmert hatte. Sie sahen die Behandlung, welche demselben widerfuhr, als eine Herabwürdigung des Königthums überhaupt an, und mußten mit Recht besorgen, daß das Beispiel, welches die Franzosen gaben, in gefährlicher Weise auch auf andere Völker wirken würde. Dies veranlaßte den Kaiser Leopold und den König Friedrich Wilhelm zu einer Zusammenkunft in Pillnitz (August 1791). Dort verständigte man sich darüber, daß die Lage, in welcher sich der König von Frankreich befinde, als ein Gegenstand gemeinschaftlicher Theilnahme für alle Souveräne Europa's zu betrachten, und daß demselben nöthigen Falles dnrch Anwendung von Waffengewalt seine Freiheit wiederzugeben sei. Als bald darauf die Lage des Königs immer schmachvoller und zugleich die Sprache der französischen Nationalversammlung immer drohender wurde, schlossen (im Februar 1792) Preußen und Oesterreich zu Berlin ein ausdrückliches Bündniß. Man kam überein, die Fortschritte der Revolution zu hemmen und die Unabhängigkeit des deutschen Reiches gemeinsam zu schützen. Die verbundenen Fürsten verpflichteten sich zu gemeinschaftlicher Verthei-oigung im Falle eines Angriffes und zur Wiederherstellung der königlichen Gewalt und der alten Verfassung in Frankreich. Kaiser Leopold starb zwar am 1. März, aber sein Nachfolger Franz Ii. blieb dem Bündniß treu. Die französische Regierung, um ihren Widersachern zuvorzukommen, erklärte nun selbst den Krieg an Oesterreich (20. April 1792); in Bezng anf Preußen dagegen sprach sie das Vertrauen ans, daß der König seine wahren Interessen erkennen, und deshalb am Kriege gegen Frankreich nicht ernstlich Antheil nehmen werde. Doch trat gerade Friedrich Wilhelm leidenschaftlicher, als Franz, in den Kampf für das gedemüthigte Königthum ein und erließ sofort seinerseits eine herausfordernde Kriegserklärung (Juni 1792).

3. Von 1789 - 1807 - S. 26

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
26 Ii. Napoleon 1. 6. Die Hälfte des Ertrags aus der Wegnahme der vorbezeichneten waren und (Eigentumsgegenstände wird verwendet zur Entschädigung der Geschäftsleute für die Verluste, die sie durch Wegnahme der von englischen Kreuzern geraubten Handelsschiffe erlitten haben. 7. Kein Fahrzeug, das unmittelbar aus (England oder aus den englischen Kolonien kommt oder dort seit Veröffentlichung dieser Verordnung gewesen ist, wird in irgendeinen Hafen aufgenommen. 8. Jedes Fahrzeug, das durch falsche Angaben diese Bestimmung umgeht, wird weggenommen. Schiff und Fracht werden mit Beschlag belegt, wie wenn es englisches (Eigentum wäre. 9. von diesem Dekret wird durch unfern Minister des Auswärtigen Mitteilung gemacht den Königen von Spanien, Neapel, Holland und (Etrurien und unfern anderen Verbündeten, deren Untertanen wie die unfrigen (Dpfer der Ungerechtigkeit und Barbarei des englischen See-rechts find. 5. Urteile über Napoleon. a) Madame de Stael.1 ------------------------------------------- ^ 's Bei feiner Rückkehr nach dem Friedensschluß von Campo Formio sah ich ihn zum ersten Male. Nachdem ich mich ein wenig vom Taumel der Bewunderung erholt hatte, trat an deren Stelle ein ebenso starkes Gefühl der Furcht, obgleich er damals noch keine Macht befaß und infolge des scheuen Argwohns des Direktoriums sogar für bedroht galt. wenn er also Furcht einflößte, so war dies nur ein eigentümlicher, Eindruck, den feine Person auf alle übte, die sich ihm näherten. Ich hatte schon sehr achtungswerte, aber auch sehr bösartige Männer gesehen, doch nichts an Bonaparte erinnerte an die einen oder anderen. Nachdem ich ihm während feines Aufenthaltes in Paris mehrmals begegnet war, wurde mir klar. daß fein Charakter sich nicht durch die landläufigen Bezeichnungen schildern lasse. (Er war weder gütig noch grausam, weder sanft noch heftig, wie es andere Menschen find. (Ein solches Wesen, das ohnegleichen dastand, konnte Sympathie weder fühlen noch hervorrufen. (Es war entweder mehr oder weniger als ein Mensch. Sein wuchs, fein Geist, feine Sprache, alles hat etwas Seltsames, fremd Anmutendes. (Er betrachtet die Menschen nicht wie seinesgleichen, sondern wie man eine Tatsache oder ein Ding betrachtet. (Er kennt weder Liebe noch haß. Für ihn ist nur er selbst vorhanden; alle übrigen Geschöpfe behandelt er als Ziffern. Seine Willensstärke begeht in den unentwegten Berechnungen feiner Selbstsucht. (Er ist ein Schachspieler, der das Menschengeschlecht zum Gegner hat, den er durchaus mattsetzen will und mattsetzen wird. 1 heigel, politische hauptftrömungen in (Europa im 19. Jahrhundert, S. 21.

4. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 128

1905 - Leipzig : Hirt
128 Das Deutsche Reich vom Beginn der neuem Zeit bis zum Westflischen Frieden. Ausnahme macht Christoph von Grimmelshausen, der in seinem Roman: Der abenteuerliche Simpliziffimus" in kerniger deutscher Sprache den ganzen Jammer des langen Krieges darstellt. Auch die Baukunst ahmte die franzsischen Schnrkel nach. Des-gleichen fand die franzsische Mode allgemein Eingang in Deutschland. Religion und Sitte. Religion und Sitte hatten durch den Krieg schwer gelitten. Der Westflische Friede sicherte zwar die freie Religionsbung; allein die Gemter waren durch den Krieg verroht, und an die Stelle des Gottesglaubens war der Unglaube und der Aberglaube ge-treten. Die Jugend war ohne Unterricht und Erziehung aufgewachsen und infolgedessen zgellos. Der Reichstag. Groe Einbue erlitt der Reichstag. Er wurde nicht mehr von den Fürsten besucht, sondern von deren Gesandten, die sich durch Rangstreitigkeiten lcherlich machten. 266 grere und kleinere Staaten hatten das Recht, den Reichstag zu beschicken. Auf dem alten Reichstage hatten die Fürsten neben dem Kaiser nur eine beratende, jetzt hatten ihre Abgesandten eine beschlieende Stimme; der Ge-sandte des Kaisers hatte nur die Ehre des Vorsitzes. Der Reichstag nahm seinen stndigen Sitz in Regensburg, während die Reich stier-sammlungen des Mittelalters den Versammlungsort wechselten. Da Frankreich und Schweden die Brgschaft fr die Durchfhrung des Westflischen Friedens bernommen hatten, Schweden sogar wegen seiner Besitzungen in Deutschland Sitz und Stimme auf dem Reichstage hatte, so fanden diese Fremden stets Gelegenheit, sich in die deutschen Angelegen-heiten zu mischen. Verfall der kaiserlichen Macht. Die Macht des Kaisers war gnzlich gebrochen, da die einzelnen Landesfrsten selbstndig geworden waren. Beim Reichskammergerichte und auf dem Reichstage gebhrte feinem Ver-treter der Vorsitz; auch behielt er das Recht, Standeserhhungen vorzu-nehmen. Das war im groen und ganzen die Summe kaiserlicher Macht-Vollkommenheit. Neue Hoffnungen. Inmitten des allgemeinen Niederganges ging von dem kleinen Staate Brandenburg die Erneuerung Deutschlands aus. Geleitet von bedeutenden Fürsten, tritt Brandenburg nach dem Westflischen Frieden in den Vordergrund der deutschen Geschichte. Zeittafel der das Zeitalter der Entdeckungen bis zum Westflischen Frieden. Die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus........1492 Aufsindung des Seeweges nach Ostindien........1498 Anfang der Kirchentrennung............1517 Karl V..................15191556

5. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 287

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 287 alles Geschehene; er wünschte sehnlich, daß Oestreich mit den romanischen Völkern im Bunde Preußen und Rußland demüthige. Schade, daß eben jetzt Königin Jsabella, die er itm ihrer Ergebenheit willen besonders auszeichnete, (Sept. 1868) von ihren spanischen Unterthanen verjagt wurde. Im Dez. 1869 versammelte er alle Bischöfe der katholischen Welt zu einem Concil, das seinen Anspruch aus Unfehlbarkeit und auf Vereinigung der vielgetheilteu Völker unter seinem milden Scepter gut heißen sollte. 11. Nordamerika und die Kolonieen. § 108. Daß der nordamerikanische Freiheitskampf für Europa nicht ohne Einfluß blieb, haben wir § 95 gesehen. Von ihm rührt die Begeisterung fürs Verfaf-fimgiuachen her, die seither überall auftaucht. Er trug die Revolutionsideen nach Frankreich; und von hier kehrten sie zunächst auf die Insel Haiti zurück. Spanier und Franzosen hatten ba mit Negersklaven die Zucker-bereitung gewaltig emporgebracht, und zugleich eine ansehnliche Mischklasse über die Insel verbreitet. Als nun die Weißen für die Revolution im Muttertanbe schwärmten, verlangten die Braunen ihren Antheil an den neuen Rechten und die Schwarzen sahen gleichfalls das Morgenroth einer Freiheit und Gleichheit, wie sie ihnen beliebte. Ein Aufstanb brach 1791 aus, in welchem die Pflanzer ausgerottet wurden und die Insel sich fast in eine Wüste verwandelte. Die Versuche der Franzosen, sie wieder zu unterwerfen, mißlangen. Bald kamen grausame Neger wie Dessalines 1804, bald gutmüthige wie Christoph (t 1820), bald gewandte Mulatten, wie Petion, Boyer an's Ruder; letzterer vereinigte 1822—44 die spanische Hälfte der Insel mit der französischen, ohne daß doch dieses Band oder sonst irgend eine Ordnung laug gedauert hätte. Der Fluch der Unwissenheit und des Farbenhasses, der auf der Insel ruht, macht dort jede Staatseinrichtung zu einer bloßen Phrase oder Fratze. Mit dem Beispiel Haitis bewies man seither, daß die Neger mit der Frei-

6. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 226

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
226 Das 19 Jahrhundert erziehen. Dann darf die Besprechung nicht von vornherein das gefühlsmäßige Clement hervorkehren, sondern alle Maßnahmen müssen vorerst streng und nüchtern vom Standpunkte der Staatsräson aufgefaßt werden, deren Verfahren in seiner grundsätzlichen und berechtigten Verschiedenheit von dem der individuellen Moral hier auch einmal theoretisch erörtert werden kann.1 Natürlich muß dabei den miteinander ringenden Tttächten gleiche Gerechtigkeit widerfahren, und es ist nicht nur zu zeigen, wie staatsmännisch richtig Bismarck handelte, als er, gestützt auf das von allen Deutschen verabscheute, elende Londoner Protokoll, die Dänen ins Unrecht setzte, Schleswig-Holstein, auf das Preußen „kein Recht hatte"2, für sein Land gewann, den „Bruderkrieg" von 1866 herbeiführte und durch die Veröffentlichung der Lmser Depesche die verfahrene Situation wieder einrenkte, sondern auch, wie das schon durch die Los* lösung Norwegens (1814) geschwächte Dänemark nicht ohne Kampf noch auf die beiden deutschen Provinzen, Österreich nicht ohne Kampf auf die Vorherrschaft in Deutschland verzichten konnte3, und wieso Frankreich politisch berechtigt war, seine durch Preußen-Deutschlands Kufsteigen erheblich verschlechterte Lage in (Europa durch einen Krieg zu korrigieren. Wenn es auch noch in ernsthaften deutschen Geschichtswerken der neuesten Seit geschieht, so ist es doch nachgerade nicht mehr entschuldbar, die französische Kriegserklärung einen frechen Überfall zu nennen und in der oberflächlichsten Weise durch unedle Privatmotive der handelnden Personen oder die kindische Eitelkeit der kriegslüsternen Nation zu begründen, wobei dann unserem großen Staatsmann die nicht gerade würdige Holle zufällt, als „brave Hauskatze4 gänzlich ahnungslos daheim zu spinnen und sich von der Tücke der bösen Nachbarn überraschen zu lassen. Das sachliche Hecht Frankreichs — nicht bloß der Dynastie 5 — zu diesem Kriege sollte endlich unumwunden zugegeben werden, denn jeder Staat hat das Recht, sich gegen eine namhafte Verschlechterung seiner inter- 1 Dgl. hennig, Über politische Erziehung durch den Geschichtsunterricht, in „Dergangenheit u. Gegenwart" Iii (1913) S. 89ff. u. 150ff. 2 Id orte König Wilhelms. s S. Bismarcks Äußerung zu König Wilhelm: „Österreichs Rivalitätskampf gegen uns sei nicht strafbarer als der unfrige gegen Österreich", Gedanken u. Erinnerungen Ii S. 46. 4 So hat man bekanntlich den Bismarck der Sqbelfchen Darstellung genannt. 6 Französische Darsteller, wie Pierre de la Gorce, bestreiten sogar, daß die Dynastie nach dem Plebiszit noch nötig gehabt habe, ihre Position durch einen Krieg zu stärken.

7. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 227

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Realpolitische Betrachtung der äußeren Politik 227 nationalen Lage mit allen Mitteln zu wehren. Die hohenzollemsche Kandidatur bildete nur den äußeren Hnlaß1, über dessen Geeignetheit die leitenden Personen in Paris nichts weniger als einig waren und bis zuletzt schwankten- selbst die törichte Garantieforderung war nicht als Ultimatum gedacht. 5llle diese Dinge sollte der Lehrer in aller Ruhe mit den Schülern durchsprechen, wobei es seiner Unbefangenheit zugute kommen wird, wenn er 1. sich in die Quellen vertieft und 2. auch eine französische Darstellung zu Rate zieht, um zu sehen, wie die Sachen vom anderen Lager aus erscheinen. Die Schüler werden von einer solchen (Erörterung reichen Gewinn haben, gerade weil es sich um Vorgänge handelt, die in unserer Vorstellung noch stark gefühlsbetont sind. Denn das ist ja das Wesen aller politischen Kannegiejzerei, die in unserem unpolitischen Volk so blüht, daß sie politische Dinge mit dem Gefühl, statt mit dem verstände erfaßt, politische Handlungen individual-moralisch beurteilt und individuelle Motive bei den handelnden voraussetzt. (Es gehört zu den wichtigsten Aufgaben des Geschichtsunterrichts, dieser bis in die Gegenwart hinein so verhängnisvollen Neigung der Deutschen durch Aufklärung am historischen Objekt entgegenzuarbeiten.2 Eine ebensolche realpolitische Beurteilung sollte Metternich zuteil werden, der als österreichischer Staatsmann dem Nationalitätsprinzip widerstehen mußte, und natürlich auch den deutschen Fürsten, denen mit dem verzicht aus wesentliche Souveränitätsrechte doch nichts Leichtes und Geringes zugemutet wurde. Ittan fürchte nicht, daß damit alles und jedes gerechtfertigt werde: man denke z.b. an die dem Staatsinteresse zuwiderlaufende Selbstentmündigung Preußens unter Friedrich Wilhelm Iii. oder an (Österreichs unkluge Politik im Krimkrieg gegenüber Rußland, dem Helfer von 1849. Gerade der Krimkrieg mit seiner eigen- 1 ©bschon doch auch dies zuzugeben ist, daß es für Frankreich nicht gleichgültig war, wer in Spanien König wurde, und daß die Vorbereitung der fin» gelegenst im tiefsten Geheimnis fein Mißtrauen erregen mußte. 2 Die Franzosen fröhnen in bezug auf den 70er Krieg genau derselben törichten Betrachtungsweise. — (Eine eingehendere Untersuchung wird natürlich die unglaubliche Ungeschicklichkeit, mit der die auf den Krieg gar nicht vorbereitete Regierung Napoleons Iii. mit dem Feuer spielte, gehörig hervorheben, kann aber auch Sophistereien wie die, mit der hohenzollernkandidatur habe die preußische Regierung gar nichts zu tun gehabt, sondern nur die königliche Familie, angesichts der offenkundigen Tatsachen, die das Gegenteil bezeugen, unmöglich aufrecht erhalten. 15*

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 336

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
33g Neunter Zeitraums 1556 1558 1556 - 64 den 11. Juli 1553, die er siegreich gegen Albrecht von Brandenburg lie- fern', weil dieser, trotz des geschlossenen Friedens, zu rauben und zu plün- t.-: i fortsuhr. Heinrichii. hatte die Städte M e tz, T o u l und Ver- dun genommen; mit Truppen, welche der Kaiser aus Ungarn und Italien herbeizog, belagerte dieser Metz, mußte aber, nachdem Krankheiten den besten Theil seines Heeres aufgerieben, abziehen, richtete auch in dem fortgesetzten Kriege nichts aus und überließ denselben unbeendigt seinem Nachfolger. Denn ein trüber Miß- muth und zunehmende Körperschwache verleideten fortan Karl V. die weltlichen Handel. Mit Erstaunen vernahm die Welt, daß er allen seinen Kronen entsage. Ec berief feinen Sohn Philipp von England, wo selbiger mit der Königin Maria vermahlt war, nach Brüssel, und übergab ihm die Regierung der Niederlandeofo wie die Kronen von Spanien und Neapel. Rührend und wahr verglich er seine Regierungszeit mit einer mühseligen Pilgerschaft. Neunmal war er nach Deutschland, sechsmal nach Spanien, vier- mal nach Frankreich, siebenmal nach Italien, zehnmal nach den Niederlanden gereist, und hatte eilf Seefahrten gemacht, davon zwei nach England und zwei nach Africa. Die deutsche Kaiserkrone hinterließ er seinem Bruder, Ferdinand, zog sich sodann in das Hieronymitenkloster St. Juste in Estremadura, zurück und beschloß daselbst sein vielbewegtes Leben. Hatte Karl V. vermocht, sich von dieser ewigen Wahrheit zu überzeugen und zu durchdringen, daß einmal gereifte und in Umschwung gesetzte Ideen eines fortgeschrit- tenen Jahrhunderts durch keine äußere Gewalt vertilgt werden können; so würde er sich seines Alters Bitterkeit erspart, so möchte er einen heitern Abend seiner thatenschweren Lebensbahn erblickt haben. §. 60. Des dreißigjährigen Krieges Vorzeit. Ferdinand I., der Bruder Karls V., brachte eine gereifte Erfahrung mit sich auf den Thron, welche ihn, nebst seinem sanften und gemäßigten Charakter, vor vielen Fehltritten bewahrte. Obschon dem catholischen Lehrbegriffe aufrichtig ergeben, enthielt er sich doch klüglich alles Gewissenszwanges oder Eingriffs in die be- sondern Angelegenheiten seiner Unterthanen, so daß viele derselben ungehindert ihre Söhne nach der, damals weit berühmten, Uni- versität Wittenberg schicken durften. Noch immer hoffte er Versöhnung zwischen den Catholiken und Protestanten von dem C o nci l ium zu Trient. Unter Karl "V. war oi, scs zusammen- berufen worden 154b vom Papste Paul kl?. Auf den Vorwand einer ansteckenden Seuche, welche in dieser Stadt herrsche, würde es nach Bologna verlegt 1547 und auf des Kaisers

9. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 427

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
427 England. Haus Stuart. herrschende Stimmung; der General Georg Monk, Statthalter von Schottland, gewahrte es, berief den Thronerben Karls I, führte ihn mit Truppen nach London und ohne Widerstand er- kannte man ihn unter dem Namen Karl Ii. als rechtmäßigen König an. 11 Jahre hatte die lor,° Republik gedauert und 20 Jahre waren unter wilden Bewegun- __8s5 gen verflossen. Die Künste gcdieben wahrend derselben nicht, wohl aber erweiterten sich die Schifffahrt und der Handel, auch bereicherten ausgezeichnete Männer das Feld des Wissens. Der Arzt Harvey (ff 1658) machte lehrreiche Entdeckungen über den Kreislauf des Blutes und über die Erzeugung der Thier- gattungen aus Eiern; Newton (ff 1727) stellte ein neues Sy- stem über die Bewegung der Erde und über die Natur des Lichts und der Farben auf; Naper (ff 1618) erfand die Logarithmen; Milton (ff 1674) schrieb sein unsterbliches Gedicht: Das ver- lorene Paradies; Dryden(ff 1701) übte eine heilsame Kritik über poetische und dramatische Erzeugnisse, und Hobbes (ff 1679) weckte durch kühne Ideen das Nachdenken über Staatsrecht und Religion. Die Sekte der Quaker, deren Stifter Georg Fop (ff 1681), ging aus dem erbitterten Zwiespalt der Episcopalen und Puritaner hervor. Karl Ii. hatte weder durch sein noch seines unglücklichen Va- ters Schicksal Weisheit und Mäßigung gelernt. Ec war ein leicht- sinniger, verschwenderischer Fürst, den nur die Ermüdung des Volkes vor einem traurigen Falle bewahrte. Seine Vermahlung mit der Infantin Catharina von Portugal, Tochter Johanns Iv., mißfiel, weil diese Prinzessin catholisch war. Der Ver- kauf von Dünkirchen an Frankreich für fünf Millionen Livres er- regte nicht minder große Mißbilligung. In der Hoffnung, von rsor zu bewilligenden Hülfsgeldern einige Summen für sich zu behal- ten, fing Karl Krieg mit den Niederlanden an, was auch eine *665 Kriegserklärung Frankreichs nach sich zog. Eine fürchterliche »66« Feuersbcunft legte zur selbigen Zeit 13,200 Hauser, 89 Kirchen, 600 Straßen Londons in die Asche, die Holländer drangen mit einer Flotte in die Themse ein und der wenig rühmliche Friede zu Breda beendigte diesen kostspieligen Krieg. Fünf Günstlinge, beni1, Elifford, Ashley, Buckingham, Arlington, und Lau- derdale, von den Anfangsbuchstaben ihrer Namen die Cabal genannt, riethen dem Könige, sich nach dem Beispiele Richelieu's von dem Parlamente unabhängig zu machen, was ihn in steten Zwiespalt mit selbigem brachte. Der Volksgunst zu gefallen trat er der Tripleallianz mit Schweden und den vereinigten Nie- derlanden gegen Ludwig Xiv. bei, was diesen zu dem aachner 1o68 Frieden nöthigte. Gleichwohl gewann ihn Ludwig bald zu einem Bündnisse gegen Holland, doch mißfiel dieser neue Krieg der eng- i6i* -ischen Nation so sehr, daß Karl zu einem Friedensschlüsse eile»

10. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 145

1888 - Leipzig : Teubner
145 - des Christentums, (Abnderung des Kirchengebetes: La dir, o Gott, empfohlen sein Deinen Knecht, unseren König".) Friedrichs freigeistige Religionsanschauung ist besonders groß gezogen durch seine Vorliebe fr die damalige franzsische Litteratur. Diese Litteratur der Aufklrung trug ihre religionsfeindlichen Lehren in anmutigem, glnzendem Gewnde vor (die Leichtigkeit der franzsischen Sprache!) und beherrschte im vorigen Jahrhundert die gebildete Gesellschaft aller Völker Europas. Friedrich bewunderte vor allen den geistreichen Voltaire. Inwiefern hat seine Jugenderziehung diese Vorliebe fr das Franzsische entwickelt?^ Was konnte ihm die gleichzeitige deutsche Litteratur bis 1748 bieten?> Voltaire wurde nach Sanssouci berufen; der Bau dieses Lust-schlosses wurde nach dem zweiten schleichen Kriege beendet. Quand je serai la, je serai sans souci." Erzhle die Geschichte von der Wind-mhle von Sanssouci! Fltenkonzert und Tafelrunde in Sanssouci (zwei Gemlde von Ad. Menzel). Wenn Friedrich auch in Voltaire den Dichtergeist verehrte, gewahrte er doch bald die groen Schwchen des Menschen. Denke an Voltaires Eitelkeit, Bosheit und Habgier, an das Aufkaufen polnischer Kassenscheine in Dresden! Voltaires widriges Geschick auf der Rckreise nach Frankreich. Der siebenjhrige Krieg 1756 1763. Maria Theresia kann den Verlust Schlesiens nicht ver- . 185. schmerzen. Dazu kommt die Eifersucht und der Neid der europischen Gromchte. Maria Theresia schliet einen Vertrag mit Elisabeth von Rußland, der jngsten Tochter Peters des Groen, welche Friedrich hat (weswegen?). Sachsen tritt bei. Allmhlich kommt eine Ausshnung Ostreichs und Frankreichs zustande durch den Einflu der Marquife von Pompadour, die Friedrich beleidigt hatte (wodurch?); Abschlu des Bndnisses trotz der jahrhunderte-langen Feindschaft (weise dieselbe aus der Geschichte nach!). Der Kampf um Preuens Dasein wird der erste europische Krieg. Dagegen erfolgt eine Annherung Englands an Preußen. Friedrich wird von dem Vorhaben seiner Feinde unterrichtet (wodurch?) und kommt denselben zuvor. Bei dem Beginn des Feldzuges giebt er dem Grafen Finken stein geheime Weisungen fr den Fall feines Todes oder seiner Gefangennahme (wie lauten dieselben?). Warnecke, geschichtl. Hilfsbuch. 10
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